Chronologie der Quellen und Urkunden zur Geschichte von
Klein Schwechten/Altmark
von Christian Schröder, Isernhagen

Teil 2 , ab 1625

 

Die v. Lützendorff als Gutsbesitzer waren in männlicher Linie mit Daniel v. Lützendorff ab Anfang 1614 ausgestorben.

Am 29. Dezember 1615 wurde Adam Gans Edler Herr zu Putlitz (Nr. 52 der Stammtafeln Putlitz) mit Klein Schwechten belehnt, der 1621 verstarb. Anders lautende Mitteilungen aus Putlitzschen Unterlagen (Familientafeln) besagen, dass bereits 1609 Klein Schwechten denen zu Putlitz gehörte, scheinen nicht richtig zu sein. Allenfalls die Anwartschaft wird vorhanden gewesen sein.

Die Administration der umfangreichen Besitzungen des Adam Gans Edler Herr zu Putlitz besorgten damals zwei Verwalter: Christoph Becher auf den altmärkischen und Stefan Heinrich Beeke auf den Wolfshäger Gütern. Er ordnete in seinem Testament von 1621 an, dass diese auch bis zur Volljährigkeit der unmündigen Erben Adams die Verwaltung der Güter weiterführen sollen, „denn er trage auch das Vertrawen zu ihnen, das sie nach wie vor der güther bestes wißen und beschaffen werden.“

Nach den Stammtafeln der Familie Gans Edle Herren zu Putlitz wurden 27.5.1622 die drei Söhne von Adams Bruder Stephan (Nr. 50) mit Klein Schwechten belehnt. Sie hießen Joachim Friedrich (geb. 1600, Nr. 74), Christoph Adam (geb. 1610, Nr. 76) und Stephan Zacharias (geb. 1612, Nr. 77).

 

 

 

1610-1630

Nieders. Landearchiv Wolfenbüttel

 

Im Archiv in Wolfenbüttel befindet sich eine Akte mit 140 Blättern (280 Seiten), die möglicherweise Aufschluss darüber gibt wie das Rittergut Klein Schwechten in den Besitz der Fam. von Bülow gekommen ist. Es handelt sich bei der Person entgegen der Angaben im Archivverzeichnis um Clara von der Asseburg und nicht um Clave. Das ist offensichtlich ein Schreibfehler.

 

Nach 1623 muss der Verkauf der Gutes Klein Schwechten an v. Bülow (Gartow) erfolgt sein. Der erste Quellenhinweis liegt für das Jahr 1625 vor. Die o.a. Quelle Landesarchiv Wolfenbüttel muss noch gesichtet werden (Stand 07-2015)

 

9. Febr. 1625

BLHA, Rep. 4A, Sentenzenbücher, Nr. 91 zu 1625

Wilbrandt Kron als Verwalter des v. Bülowschen Gutes Klein Schwechten genannt. Das ist die früheste Erwähnung der v. Bülows in Klein Schwechten. Demnach wird der Erwerb nach der Lehensmusterung von 1623 erfolgt sein als die Freiherren v. Putlitz die Lehnpferde (wegen Daniel v. Lützendorf) zu stellen hatten.

1635 lebte die Fam. v. Bülow noch in Gartow denn die Tochter Catharina wurde am 02.Juli 1635 dort geboren. (Geschichte v. Alvensleben)

 

Geneal. Beziehungen Lützendorf_Bülow_Bismarck

1618-1648

 

1626-1627

Zeitgeschehen

30-jähriger Krieg

Ab 1626 hatte die Altmark ganz besonders unter den Auswirkungen des Krieges zu leiden. Dabei spielte es fast keine Rolle ob es sich um Kriegshandlungen handelte oder Einquartierungen.

Schwere Kämpfe und Einquartierungen, Besetzungen in der Altmark durch Truppen des dänischen Generals v. Fuchs, v. Mansfeld einerseits und durch die Kaiserlichen andererseits. Insbesondere in Stendal, Tangermünde, Werben

1631 Im Juni erneute Besatzungen in Stendal, Arneburg, Tangermünde durch die Truppen Gustav Adolfs., Gefechte an der Werbener Schanze

Die letzten Truppen verließen erst 1649/50 die Altmark.

 

1637

Geschichte des Fürsten Bismarck in Einzeldarstellungen, Georg Schmidt

 

1649

Visitationsrezeß

 Im Kirchenvisitationsrezeß vom 1649 für Möllendorf wird ebenfalls noch Daniel v. Lützendorf als Collator genannt, dies ist aber nicht richtig.

1639 - 1648

Altm Pfarrerbuch, Czubatynski

 

Aus: Geschichte des Gymnasiums zu Stendal von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart , Götze, 1865

Pfarrer Nicolaus Walter (Wolter)

1640

Zeitgeschehen

Kurfürst Georg Wilhelm stirbt. Sein 20 Jahre alter Sohn Friedrich Wilhelm, der „Große Kurfürst“, übernimmt die Herrschaft im Kurfürstentum Brandenburg. Er organisiert einen straff zentralisierten Absolutismus.

1648 - 1650

Altm Pfarrerbuch, Czubatynski

Pfarrer Albert Christophorus Cajer (Cajerus)

1648

Zeitgeschehen

Ende des dreißigjährigen Krieges. Am 24.10.1648 wird der „Westfälische Friede“ von Münster geschlossen. Brandenburg erhält Hinterpommern und Cammin, die Stifte Halberstadt und Minden sowie die Anwartschaft auf das Herzogtum Magdeburg, das erst 1680 endgültig zu Brandenburg gelangt. (der Gebietszuwachs beträgt ca. ein Drittel des bisherigen Staatsgebietes).

1648

Enders, Die Altmark. S. 996

 

(Quelle: v. Mülverstedt: Sammlung der Ehestiftungen und Leibge-dingsbriefe ritterschaftlicher Geschlechter, Seite 57 u. 241)

Laut Leibgedingevertrag von 1648 hatte Joachim Christoph von Schwarzkopf zu Ünglingen seiner Ehefrau Anna Dorothea v.Bismarck, Jobst von Bismarcks hinterlassene Tochter, 3333 fl Ehegeld zugesagt.

 

Anna Dorothea als Tochter des Jobst v. Bismarck, wenn dies der Jobst aus Schönhausen wäre, dann wäre es auch eine Tochter der Emerentia v. Lützendorff.

Da aber an anderer Stelle Emerentias Schwester Catharina v. Lüderitz als Erbin auftritt, ist dieses nicht logisch und wäre als unsicher einzustufen, zumindest ist es nicht der Jobst aus Schönhausen. Es ist vielmehr der Jobst v.B. aus Crevese, der mit Anna v.d.Schulenburg verheiratet war.

 

 

Zeitgeschehen

Allgemeine Kirchenvisitation in der Altmark

1649

Visitationsrezeß

Der Visitationsrezeß von Möllendorf nennt 1649 noch Daniel v. Lützendorf, danach haben von 1373 bis 1649 die v. Lützendorf hier in Kl. Schwechten wohnhaft, Besitzungen in Möllendorf gehabt. (Diese Zeitangabe im Visitationsrezeß ist nicht richtig) Nach anderen Quellen ist der Besitz derer v. Lützendorf etwa im Jahr 1615 an Adam Gans zu Putlitz gegangen. Daniel v.L. war 1649 nicht mehr am Leben.

1650 - 1696

Altm Pfarrerbuch, Czubatynski

Pfarrer Christian von der Heyden

Ein Pfarrer Christian v.d. Heyde war auch zugegen als am 06.11.1694 die Bülowschen Güter in Gartow an Andreas Gottlieb von Bernstorff übergeben wurden. (Quelle: Otto Puffart, Lüneburg, „300 Jahre Haus Gartow“, Puffart hat das v. Bernstotffsche Archiv in Gartow betreut. )

Evtl. wird es sich hier um dieselbe Person handeln.

24.8. 1657

Altm Pfarrerbuch, Czubatynski

Alle hier aufgeführten sind dem Pfarrerbuch entnommen um auf die Verbreitung des Namens „Schwechten“ hinzuweisen.

Schwechten, Abraham: Pfarrer, geb. Arneburg 24. 8. 1657, Sohn des Bürgermeisters Peter Schwechten, Univ. Wittenberg, Konrektor in Tangermünde 10. 2. 1683, Groß Engersen 1685 - 1695, Berge bei Gardelegen 1696 - 1730, Sohn: Busso Johann Schwechten,

Kreiseinnehmer und Bürger in Perleberg 10. 10. 1726, nach Spandau versetzt 21. 6. 1731 \ Küster 1729

III, S. 133 - 134; Bauke 1832, S. 309;

Auskunft Georg Grüneberg, Lenzen

Schwechten, Johann Karl Wilhelm Ludwig: geb. 3. 10. 1808, Baben 1834 - 1860

Schwechten, Johann Ludwig: Neuendorf am Speck 1807 - 1839

Schwechten, Nicolaus d. Ä.: geb. Stendal ca. 1577, Univ. Wittenberg, Jena 1601, Frankfurt 1605, Seehausen III

1608 - um 1612, Seehausen II um 1612 - gest. 21. 7. 1625, x Seehausen 1608 Gertrud Moeller, Witwe d. P.

Bartholomäus Storlau \ Rüdemann II 1727, S. 204, 217; Bekmann 1753, Sp. 21; Wollesen 1938, S. 121; Auskunft

Reinhold Asse (Hamburg) 17. 7. 2002

Schwechten, Nicolaus d. J.: Mag., geb. Seehausen ca. 1611, Univ. Helmstedt, Mag. ebd. 1649, Gardelegen III

1647 - gest. 12. 6. 1651 \ Schultze 1668, S. 83; Bekmann 1753, Sp. 29; Kuchenbuch 1915/24; Bonin 1926, S.

197 (demnach geb. 1612, gest. 1655)

1657

 CDAlv. IV S. 17 Nr. 54

Johann v. Bülow auf Gartow und Klein Schwechten versprach seiner Tochter Catharina und ihrem Bräutigam Jacob v. Alvensleben auf Erxleben und Isenschnibbe 4000 rt Ehegeld.

 

04.01.1657

 

Interessant ist in  Zusammenhang mit dem Übersiedeln der v. Bülow nach Klein Schwechten ein Aufsatz von Otto Puffart in den Altmark-Blättern v. 12.8.1995.
Hier berichtet er von einem Vertrag v. 4.1.1657, geschlossen in Osterburg, in dem Johann v. Bülow seine sämtlichen Besitzungen in Gartow von Michaelis (29.9.) 1657 bis Michaelis 1663 an Günther v. Jagow für 460 Taler sowie diverse Naturalien (u.a. Frankenwein) verpachtet hat. In diesem Vertrag gibt es auch einen Hinweis, dass der Gartowsche Besitz vorher an v. Badenhoff auf sechs Jahre verpachtet war. Das wäre etwa ab 1650/51 also ab dem Zeitpunkt, als die Bülows nach Klein Schwechten kamen. Folgerichtig musste also damals eine Regelung für den gartowschen Besitz gefunden werden. Die Verbindung zu dem Pächter v. Jagow war wiederum naheliegend, da Sabine, die Frau des Johann v. Bülow eine geborene v. Jagow, die Schwester des neuen Pächters Günther von Jagow war. 1694 wurde der gesamte Besitz in Gartow an Andreas Gottlieb von Bernstorff verkauft (s. oben).

Hinweis: Otto Puffart hat das Archiv der Fam. v. Bernstorff in Gartow betreut.

1658

BLHA, Rep. 78, VI 197 Bülow, Bd. 1 fol. 58ff, fol 70 ff, Taxe von 1703

Enders, Die Altmark

S.648, 668, 671

Die Ertragskraft des Gutes in Klein Schwechten wurde, wie allgemein üblich, an der Aussaatmenge des Getreides gemessen.

 

1658 befanden sich nach Aussage des Schulzen Cune Erxleben, und der ortsansässigen Paul Daniels und Michel Reinikes als Gutsland im Ort.

Aussaat in drei Feldern Äcker zu           25 Wsp 17 Schf ,

davon ein Drittel angezogen zur Brache, kamen zur

Taxe     16 Wsp 23 Schf, 1 Mt = 3.394 fl, 6 ß, 6 d

das entsprach einem kapitalisierten Wert von      2.545 ½ rt

Da die Wiesen verwildert und bewachsen waren konnten nur 40 Hoffuder Heu gewonnen werden, vormals waren es 100 Fuder (wohl vor dem 30jährigen Krieg).

Die Teiche waren meist zugewachsen und konnten wie die Fischerei in der Uchte nichts zur Küche liefern, sie wurden daher nicht angesetzt.

Vom Gemeindeholz bekam der Rittersitz lt.Taxe von 1658 elf Kaveln, die Ackerleute je zwei, die Kossaten ein Kavel.

Im Vergleich zu dem Wert der Einkünfte ist das Ehegeld anzusehen, das Johann v. Bülow auf Gartow und Klein Schwechten seiner Tochter Catharina und ihrem Bräutigam Jacob v. Alvensleben auf Erxleben und Isenschnibbe in Höhe von 4000 rt zusagte, recht erheblich.

 

 

 

 

Hohlmaße, feste Stoffe  (bis 1816): 

Stof      ≥ 1, 170 Liter

Metze   ≥ 3, 511 Ltr 

Viertel   ≥ 14, 044 Ltr

Scheffel            ≥ 56, 176 Ltr

Tonne   ≥ 224, 705 Ltr

Malter   ≥ 6, 741 Hektoliter

Wispel  ≥ 13, 482 hl

Last      ≤ 33, 706 hl    

 

Masse ab 1816:

1 Wispel           = 24 Scheffel  = 1319,1 l

1 Scheffel         = 4 Viert = 16 Metzen = 54,964 l

1 Metze            = 3,425 l

1 Malter            = 12 Scheffel

Getreide wird heute nicht nach Volumen sondern nach Gewicht gemessen. Auf heutige Maßeinheiten kann man ansetzen:

Hafer 1 Ltr = 0,500 kg (gering angesetzt, es gibt auch Hafersorten mit höherem Gewicht), 1 Wsp Hafer wären auf heutiges Getreidegewicht umgerechnet ca. 660 kg. Die  Gewichte der Getreidesorten haben sich stark nach oben entwickelt. Vermutlich war damals das Gewicht eines Wispels Hafer nicht mehr als 500 kg.

 

Fuder (Heu)       = ca. 15 Zentner = 51,448 kg.

rt                      = Taler  = 24 gr

Rth                   = Reichstaler

ß                     = Schilling,

fl                      = Gulden

gr                     = Groschen = 12 d (Pfenning)

Die Erneterträge richteten sich natürlich hauptsächlich nach der Bodengüte. Beispielhaft seinen hier die Anschläge des Amtes Srneburg v. 1545 genannt: Roggen 4 Korn. Gerste 5. Korn. Hafer 3. Korn,

1650 - 1676

Kirchenbuch

Johann von Bülow, verh. mit Sabine v. Jagow, Kirchenpatron

Über das Erbe Joachim Friedrichs zu Putlitz und die gesamte Herrschaft Putlitz und Wittenberge wurde 1651 ein Konkursverfahren eröffnet, das langwierig von 1657 bis 1664 verhandelt wurde und in dessen Folge nahezu alle Güter beider Herrschaften wiederkäuflich an die verschiedenen Gläubiger fortgegeben werden mußten.

 

1661

Zeitgeschehen

Es beginnt eine neue Phase der Einwanderungspolitik. Der Kurfürst versucht durch das Anwerben ausländischer Siedler - vor allen Hugenotten, Pfälzer und Schweizer - die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.

1663

Günter v. Bartensleben (*5.6.1620 
+ 28.5.1663,

 

Quelle: * Leichenpredikt Günther v. Bartensleben (Fritz Roth, Restlose Auswertungen von Leichenpredigten R 553)

 

 

 

siehe auch 1663

 

 

 

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Günter v. Bartensleben (*5.6.1620 
+ 28.5.1663, gestorben an einem Himmelfartstag wie sein Großvater, der ebenfals Günter hieß)

gestorben an einem Himmelfahrtstag wie sein Großvater, der ebenfalls Günter hieß)

 

Die Mutter Emerentia von Lützendorf, Tochter des Christoph v. Lützendorf, ist 1624 gestorben.

  Quelle: Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel, Datensatz 11511
Leichenpredigt

 Der Vater  Bartensleben, Achatz von (1592-1636) Vater, Günther von Bartensleben, Mutter: Sophia von Veltheim, Erbherr auf Wolfsburg und Brome - (m) - verheiratet - 43 Jahre
Geburtsdatum: 13.08.1592
Universitäten: Jena; Leipzig; Straßburg
Aufenthalte: England (Adelstour); Frankreich (Adelstour); Niederlande (Adelstour); Schweiz; Span. Niederlande (Adelstour)
Sterbeort: Braunschweig
Beerdigungsort: Braunschweig
Todestag: 10.06.1636
Todesursache: Krankheit, "Wasser"
Tag der Beerdigung: 12.07.1636

1. Ehegatte: Lützendorf, Emerentia von (1) - Eheschließung: 1616 - gest.: 1624
2. Ehegatte: Kotze, Katharina Dorothea von (2) - Eheschließung: 1629

 

 

Abb.links obe;  vermutlich Deckblatt der Leichenpredigt, Günther v. Bartensleben gest. 1663

 

Abb rechts. hier handelt es sich um eine Grabtafel für einen Vorfahren des Günther v. Bartensleben, mit gleichem Namen, der 1658 geboren wurde, also wahrscheinlich. der Großvater war, der lt. Umschrift am Himmelfahrtstag verstorben ist.

 

 

Günter v.B. war offensichtlich nicht verheiratet, jedenfalls findet sich in seiner Leichenpredigt kein Hinweis auf eine Ehefrau.

Es gab möglicherweise noch weitere Kinder des Achatz von Bartensleben und der Emerentia von Lützendorf

-        Anna von Bartensleben, verheiratet mit Christian Wilhelm v. Bartensleben, die am 1. Juli 1665 an den Folgen Ihrer Entbindung verstarb. (Adelslexikon Kneschke) und Leichenpredigt R 314

-        Dorothea von Bartensleben, verh. von dem Werder,

sowie noch einen verh. Bruder. Da aber die Daten dazu bisher nicht vorliegen ist das nicht mit Gewissheit zu belegen.

 

Weitere Informationen derer v. Lützendorf aus Klein Schwechten sind derzeit nicht bekannt.

Inbesondere über einige der zahlreichen Töchter lebte die Familie allerdings weiter fort. Sie gehörten wohl zur ersten „Garnitur“ des altmärkischen Landadels, waren immer mit den Kindern der bekanntesten Familien verheiratet, v. Bismarck, v. Alvensleben, v. Lüderitz, v. Rochow, v. Bartensleben, v. Ribbeck, v. Tresckow, v. Hake usw..

Das war evtl. am Ende auch ein wirtschaftliches Problem. Alle Töchter mussten standesgemäß ausgestattet werden, was wohl die wirtschaftlichen Möglichkeiten überstieg. Wir haben Nachricht, dass Daniel v. Lützendorf  Schulden hinterließ, die er schon von seinem Vater ererbt hatte.

Das Erbschenkenamt war am Ende des 16. Jahrhunderts hauptsachlich mit Ruhm und Ehre verbunden, aber nicht mit viel Reichtum.

 

 

 

 

1665

Kirchenbuch

21. Mai 1665 sind 8 Häuser abgebrannt, das Feuer scheint beim Backen aufgekommen zu sein. (Pfarrer Schütze)

 

1650 – 1733

 

1. Kirchenbuch

1672

 

 

 

Aufzählung der zu stellenden Lehnspferde, interessanterweise ist 1672 immer noch Daniel v. Lützendorf verzeichnet obwohl der längst verstorben war.

 

1679

BLHA, Rep. 78, VI 197 Bülow, Bd. 1 fol. 58ff, fol 70 ff, Taxe von 1703

Enders, Die Altmark

S.648, 668, 671

1679 hatte sich die

Aussaat vermehrt auf     18 Wsp (1Wsp Weizen, 8 Wsp Roggen,

             je ¼ Wsp Herste und Hafer)

das entsprach einem

kapitalisierten Wert des Ackerbaus von  2.412 ½ rt

auf den Wiesen wurden 55 Fuder Heu gewonnen.

Die Aussatmengen waren gestiegen aber der Wert war geringer als 1658 als ein Durchschnittspreis zugrunde gelegt worden war, während 1679 der zu der Zeit gebräuchliche kapitalisierte Taxpreis angesetzt wurde.

1 Wsp Weizen à 200 rt

1 Wsp Roggen à 150 rt

1 Wsp Gerste à 150 rt

1 Wsp Hafer à 75 rt

1676 – 1684

Kirchenbuch

Joachim Ernst Ludwig von Bülow
Kirchenpatron

1682

Zeitgeschehen

1682 wirkte die Pest noch schrecklicher: Rektor, Lehrer und Schüler der Schule in Stendal (späteres Winkelmann-Gymnasium) starben, so dass die Schule von Chronisten als „peste paene diruta“ bezeichnet wurde.

1684-1718

Kirchenbuch

Hauptmann Johann Albrecht von Bülow, Kirchenpatron

1686

Enders, Die Altmark

Kataster des kr. Stendal  v. 1686, Danneil Museum Salzwedel, fol. 39ff

Die Universität Frankfurt verfügte über verschiedene Einkünfte in der Altmark, die überwiegend noch vom Domstift St. Nikolai herstammten und bei der Auflösung an Frankfurt übergegengen sind, so u.a auch in Klein Schwechten und Paris-Wendemark. Diese waren sicherlich noch aus der zeit d.v. Lützendorff

1684/85

Kontributionslisten

 

Die aufgeführten Kontributionslisten von 1684/85 dienten der späteren Steuererhebung in dem Verwaltungsgebiet, der Landreiterei Stendal. Dabei wurden vermutlich alle „Steuerpflichtigen“ Einwohner erfaßt. Es gab 10 Ackerhöfe mit einer Größe von jeweils 2 Hufen, auf denen Ackerleute lebten. Eine Hufe war ein Flächenmass, das heute etwa 17,0215 ha (30 große Morgen = 400 Quadratruten, eine Rute in Brandenburg entsprach 3,766 m). Ein 11. Ackerhof war vermutlich vom Gut eingezogen worden.

Übrigens gab es auch hierbei interessante Unterschiede. In ursprünglich slawischen Orten war die gesamte Hufenanzahl viel höher weil die einzelne Hufe nur etwa halb so groß war wie in germanischen Siedlungen. Koßäthenhöfe für die Kossaten* waren ½ Hufe groß.

Wie auch später 1686 bei der Katasteraufnahme sind die Namen aller Ackerleute und Kossaten verzeichnet.

1686

Katasteraufnahme, Danneil Museum, Salzwedel

 

 

1686 wurden bei der Katasteraufnahme zum Rittersitz 11 Hufen angegeben

zur Aussaat      187 Schf Wintersaat,

                         154 Schf Sommersaat und

Wörden zu        26 Schf Wintersaat

                         30 Schf Sommersaat

insgesamt also 397 Schf = 16 Wsp 12 Schf,

dagegen 85 Fuder Heu

 

 

Es sind die Namen sämtlicher Ackerleute und Kossaten verzeichnet.

11 Ackerleute:

Fabian Erxleben, Erbschulze

Hans Erxleben

Johann Kersten

Stefen Meinicke

Hans Podas ??

Johann Bolicke

Peter Scheele

Frantz Seefloh

Baltzar Beyer

Hermann Hellwig

 

11 Kossaten:

.....Scheel ein Schneider

Matthias..... ein Schneider

Andreas.....

Andreas Meinicke

Michel..... der ...

Christoph Seeger

Jacob Bröhan

Heinrich......

Erdmann Ernst

Steffen Meinicke der Schmied, hat eine eigene Schmiede

11 ..... Springer, ein Leineweber

 

13 Wüste Kossatenhöfe:

Hans Schmeckers Hof

Hans Vintzelbergs

Hans Mechows

Johann Schultzens

Chim Minus Hof

Asmus .achers

Jacob  Schlees

Klaus Mechaus

Simon Schmichers

Thomas .a..ens

Peter Betchens

Henning Volztens

Bentz Reinickes

 

Einlieger

Paschen Schild

Joachim Scheele

Joachim ..agemann

Werner Möring

 

Hirten

.......   mann Kuhhirte

Lorenz d. Schäfer

 

Es gab immerhin noch 13 wüste Kossatenhöfe

 

Aber auch auf ein großes Viehsterben im Jahr 1683 findet sich ein Hinweis.

 

1688

Der Kurfürst Friedrich Wilhelm stirbt und sein Nachfolger wird Kurfürst Friedrich III.,
der spätere Friedrich I. der 1. König in Preußen
.

1691

Kirchenbuch

21. Juni 1691 sind zwei Zigeunerkinder getauft worden (Pfarrer Schütze)

1692

Courtot, Cecile Freifrau von - Kaisenberg, Moritz von (Hrsg.)

Die Memoiren der Baronesse Cecile de Courtot / Dame d'atour der Fürstin von Lamballe / Prinzeß von Savoyen-Carignan.

Ein Buch wie nachstehend beschrieben wird im Antiquariatshandel angeboten :
Ein romantisches Zeit- und Lebensbild, nach Briefen der Baroneß an Frau von Alvensleben, geb. Baronesse Loë [Loe] und deren Tagebuch zusammengestellt von ihrem Urenkel. Mit Porträt und zahlr. Abb.

3. stark verm. und verb. Aufl. 7.-8. Tsd. Leipzig, Schmidt & Günther 1906. XX, 392 S. Gr.-8°. Halbleinenband d. Zt. (Rücken mit kleiner Fehlstelle) mit Prägepapierbezug und Rückengoldtitel. Titel mit Besitzvermerk. (von mir nicht identifizierter Adelsname, dat. IX. 1906).
Vorwort von dem Herausgeber datiert "Rittergut Ahlem 1897". Er berichtet in dem Vorwort, dass auf der Bodenkammer in seinem elterlichen Haus in der Nähe von Halberstadt eine Truhe stand, auf welcher eingeschnitzt: "Sophie Hedwig von Alvensleben, verwitwete von Bülow-Gross-Schwechten (wieso Groß Schwechten?, Anm. Red.), geb. von Rauchhaupt auf Hohenthurn und Landin 1692" stand. Die Briefe der Courtot aus dieser Truhe wurden veröffentlicht, da diese als Emigrantin acht Jahre in dem Hause seiner Urgroßeltern in Kalbe an der Milde lebte. - Komplette Beschreibung alle Rechte Copyright by Antiquariat Wilfried Melchior.

<Bestellnr. 73520> 

1693

BLHA, Rep. 78, VI 197 Bülow, Bd. 1 fol. 58ff, fol 70 ff, Taxe von 1703

Enders, Die Altmark

S.648, 668, 671

1693 wurde der Pachtanschlag für das Gut noch genauer berechnet.

das Gut hatte 15 Ritterhufen

Aussaat            à 18 Schf in jedem Feld

ein Drittel Brache          22 Wsp Saat in zwei Feldern

ergaben einen kapitalisierten Wert von    4.095 rt

dafür wurde eine Jahrespacht von           204 rt, 18 gr angesetzt

Auf den Wiesen wurden jetzt 60 Fuder Heu gewonnen

Das Verhältnis der Eigenproduktion zur Feudalrente (Pachtkorn) betrug 2:3

Das Verhältnis des Ertrags aus dem Eigenanbau zum eingenommenen Pachtkorn (nebst Getreidezehnt) betrug 58,6 : 41,4

Das Verhältnis der Dienste zu den Abgaben (Produkten- und Geldrenten) war 51.3:48,7

Das Verhältnis der Dienste zum Gesamtertrag des Gutes belief sich auf 30,6 %

1695

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam,

Rep 78 Kurmärkische Lehnskanzlei II

Kopiar Nr. 102

Verschiedene Briefe an die Landreiterei zu Stendal und zu Seehausen wegen des früheren Besitzes des Daniel von Lützendorff u.a in Grassow  (halb Grassow), Eickhoff, Muntenack, Wendemarck. Diese Besitzungen sind an Gans zu Putlitz, v. Jetze und andere (Johann Koleff???) verkauft worden.

 

1696 - 1732

Kirchenbuch

Pfarrer Johannes Lehmann

1684 - 1748

Kirchenbuch

Johann Albrecht von Bülow, Kirchenpatron

1703

BLHA, Rep. 78, VI 197 Bülow, Bd. 1 fol. 58ff, fol 70 ff, Taxe von 1703

Enders, Die Altmark

S.648, 668, 671

Pachtanschlag für das Gut,

1703 wurde das Gut neu verpachtet, hier wurde der Anschlag von 1693 zugrunde gelegt, weil es keine anderen Unterlagen gab. Der Verpächter behielt sich daher vor, die Äcker von Sachverständigen taxieren zu lassen.

Die Werte für das Getreide waren nun aber gestiegen und wurden wie folgt angesetzt:

1 Wsp Weizen à 225 rt

1 Wsp Roggen à 200 rt

1 Wsp Gerste à 200 rt

1 Wsp Hafer à 100 rt

Nun ergab sich ein kapitalisierter Wert von          4.095 rt

Für die Teiche wurde ein Kapitalwert von nur 100 rt angesetzt

1713

BLHA, Rep. 78 VII 196 Bd.3, zu 1713 u. 1724

1713 erwarb Rupertus Westphal im Erbkauf die zu v. Bülows Rittersitz gehörige Freistelle für 20 rt, ausgenommen gewisse Dienste,

24.April 1717

Geschichte des Fürsten Bismarck, Georg Schmidt

Dorothea Agnese v. Bismarck, Tochter des Ludolf IX.(Nr. 128) und der Margarethe v.d. Schulenburg, geb. zu Schönhausen 16.12.1683, gest. 13.März 1721, stiftet zum Andenken an ihren Sohn Heinrich Georg Karl in der Kirche zu Klein Schwechten ein eisernes Kreuz

1721

BLHA

 

 

 

1724

BLHA, Rep. 78 VII 196 Bd.3, zu 1713 u. 1724

1724 erwarb der Musketier Christian Kersten drei Enden Ritterland in Klein Schwechten für 34 rt.

1734 – 1815

Kirchenbuch

2. Kirchenbuch

Mitte 18. Jhr.

Chronik Zahn

Bau von 4 Kolonistenstelle hinter der alten Schäferei (Hof Nr.23)

1734 - 1778

Kirchenbuch

Pfarrer Christoph Gerhard Friese

7.Juli 1745

Kirchenbuch

...Ist die Feldmark total verhagelt

1747

Kirchenbuch

Pfarrhaus gebaut mit Strohdach

1748 –1764

Kirchenbuch

Ernst Rudolf Achatz von Bülow Kirchenpatron

1779 -1797

Kirchenbuch

Pfarrer Carl Friedrich Schreck

1788

Statistisch_topographische_Beschreibung der Kurmark Brandenburg

August Heinrich von Borgstede

Nachweis der von 1775 bis 1786 angesetzten Büdnerfamilien:

Für Klein Schwechten sind 1777- 1778 4 Familien auf adeligen, bürgerlichen oder Erbpachtgrundstücken nachgewiesen.

1794 - 1811

Kirchenbuch

Karl Friedrich Gottlieb von Bülow Kirchenpatron

19.11.1766

Kirchenbuch

Scheune gegenüber dem Pfarrhaus wie auch die Ställe abgebrannt

1767

Kirchenbuch

Scheune am Pfarrhaus neu gebaut

1773

Stadtarchiv Stendal,

Taxanschlag des Bülowschen Gutes

 

1784

Kirchenbuch

Torhaus am Pfarrhaus gebaut

1787

Chronik Zahn

Verpachtung (Erbpacht) von großen Teilen des Ritterguts an die Bauern im Dorf , da das Gut stark verschuldet war. Alle Bezitzer haben Acker erhalten mußten aber den Rest des Gutes mit bewirtschaften

1796

BLHA

Kossat Hübner beantragt das Anlegen einer Maulbeerplantage

1798

Kirchenbuch

9.Sonnt. n. verhagelte das Petersmarker Feld fast total, ein Teil der Möllendorfer und ein geringer Teil der Kl. Schwechtener Flur, hatten das Wintergetreide großteils in den Scheunen.

1799 - 1841

Kirchenbuch

Pfarrer Johann Friedrich Bötticher

1800

BLHA

 

Kossat Müller

1802

BLHA

Ackermann Friedrich Storbeck

1806

Steuerverfassung auf dem platten Lande“, Paul G. Möhner,

1811 - 1813

Kirchenbuch

Theodor Christian Ernst Friedrich Heinrich von Bülow Kirchenpatron

19.2.1813

Kirchenbuch

Gut wird verkauft für 34.000 Taler an Rittmeister Hans Gottlieb Freiherr v. Werdeck, (bzw. seine Frau) öffentlicher Verkauf durch das Civiltribunal in Stendal

Sophie Friederike Catharine Marie, geb. 13. Okt. 1770, verh. mit dem k. preuss. Rittmeister Friedrich v. Werdeck ...

1813 – 1822

Kirchenbuch

Hans Gottlieb Freiherr von Werdeck Kirchenpatron und Gutsherr

1822 – 1839

Kirchenbuch

Sophie Friedrike Katharina Maria v. Werdeck, geb. Moritz, Witwe d. obig., Kirchenpatronin und Gutsherrin

1828

Chronik Zahn

Friedrich Rendelmann übernimmt das Gut, er war ein Neffe der Frau v. Werdeck, also der Sohn der Schwester, diese hieß Johanna, Anna Elisabeth.

 

28.1.1833

GBA 32

Beginn der Separation in Klein Schwechten, Abschluss 1843

1840 - 1879

Kirchenbuch

Johann Friedrich Rendelmann (1895-1880), Kirchenpatron und Gutsherr, er war ein Neffe (Schwestersohn) von Sophie Friedrike Katharina Maria v. Werdeck, geb. Moritz,

1841 - 1862

Kirchenbuch

Pfarrer Johann Christian Zilling

 

1841

Chronik Zahn

25.Dezember 1841 brannte ein Teil der Wirtschaftsgebäude des Gutes ab, der Rinder- und der Schafstall, 400 Schafe kamen ums Leben

1842

Handbuch Reg.Bez. Magdeburg

    

18.4.1843

GBA 32,

Abschluss der Separation in Klein Schwechten (Beginn 28.1.1833), danach gab es nur noch die Gänseweide als Gemeinschaftsweide, alle sonstigen Lasten waren in eine Geldrente umgewandelt worden.

1846

Kirchenbuch

Pfarrhaus  und Gut abgebrannt

8. Oktober 1846 kam Feuer in den Wirtschaftsgebäuden des Gutes auf, griff auf das Pfarrhaus über und legte es in Asche. (Pfarrer Schütze)

1847

Kirchenbuch

Pfarrhaus neu aufgebaut, 3 Zimmer nur mit Lehmboden versehen, 2 Öfen im ganzen Haus

14.10.1848

Chronik Zahn

Erneut Großbrand auf dem Gut, der Pferde- und der Schafstall an der Strassenseite brannten ab, ebenso der Geflügelstall an der Kirchenseite nd der Taubenturm auf dem Hof, hier sind 20 Pferde 458 Schafe und das gesamte geflügel verbrannt. Das Feuer sprang über die Strasse und setzte auch das strohgedeckte Pfarrhaus in Brand, es wurde komplett eingeäschert. Der Pfarrer lebte ein Jahr lang mit seiner Familie auf dem Gut.

1815 – 1850

 

3. Kirchenbuch

1820

 

1850 – 1892

 

4. Kirchenbuch

1862

Kirchenbuch

Pfarrer Franz Wilhelm Udo Wagner

1862 ist dreimal „Feuer“ gerufen worden:

- brannten die Wirtschaftgebäude des Ackermanns Köhn ab.

- brannte die früher zum Rittergut gehörige Erbpacht-Windmühle ab.

- brannte das Haus der Blackstein, wahrscheinlich hat der P. Blackstein erst seine Ehefrau gemordet, dann das Feuer angezündet und zuletzt sich selbst entleibt. (Lt. Pfarrer Schütze)

 

1868

Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im RegBez. Mageburg

Königl. Finanzministerium

Klein Schwechten

 

 

 

1878 - 1889

 

Pfarrer Karl August Eduard Theodor Schütze

1880

 

Emilie Dorothee Luise Rendelman (1846- 1920) und ihre Schwester Wilhelmine Anna Klara Rendelmann (1855-1928), beide geboren in Jersleben (Nichten, Bruderskinder von Johann Friedrich Rendelmann) bekamen das Gut.

Klara war verheiratet mit Fedor Hermann Walter Zahn (1853-1920) aus Wolmirstedt

1880

Kirchenbuch

Backhaus im Garten am Pfarrhaus gebaut

1884

Kirchenbuch

Scheune am Pfarrhaus renoviert

1884

Kirchenbuch

Pfarrhaus renoviert, neue Pumpe im Garten an Stelle des alten Ziehbrunnens

1890-1894

Kirchenbuch

Pfarrer Franz Karl Mahlow oder Mahler?

1890

Chronik Zahn

Bau der Zuckerfabrik in Goldbeck und ein Jahr später Bau der Chaussee nach Goldbeck

1892 -

 

5. Kirchenbuch

1893

Chronik Zahn

An der Strasse nach Groß Schwechten zwischen Hof Nr. 9 und Nr. 17 war eine Wasserkuhle, die mit einer Steinplattenbrücke überquert war. Als Geländerschutz dienten zwei große Pappeln. Diese Wasserkuhle kam vom Gänseteich. Sie wurde zugefahren.

1894 - 1900

Kirchenbuch

Pfarrer Ernst Gottfried Vockrodt

22.2.1898

Bismarckjahrbuch

herausgegeben von Horst Ernst Arminius Kohl

Veröffentlicht von O. Häring, 1899

 

1901 - 1904

Kirchenbuch

Pfarrer Christian Robert Schulze

1901

Chronik Zahn

Bau der Strasse nach Häsewig, die Dorfstrasse war vorher nur bis Hof Nr. 23 mit Kopfsteinen gepflastert, bis kurz vor der Bismarckeiche. Durch die schwere Rübenfuhren auch aus den Nachbardörfern war die ursprüngliche Sandstrasse sehr löchrig geworden. Doe Kosten betrugen 68000 Mark und wurden z.T. von der Zuckerfabrik übernommen.

1904

Kirchenbuch

Bau des sogen. Küsterschulhauses

1905 - 1914

Kirchenbuch

Pfarrer Gustav Franz Lüdemann

1906

Chronik Zahn

Die alte, 1756 erbaute Schule neben dem Gut war baufällig geworden und die neue Schule gebaut. Das alte Gebäude und Grundstück gehörten Gut und Gemeinde je zur Hälfte. Der Teil der Gemeinde wurde ans Gut verkauft und von dem Erlös der neue Bauplatz gekauft.

1907

Handbuch d. Grundbesitzes in Sachsen

Hier wird das Gut von Fedor Hermann Walter Zahn mit 518,13 ha angegeben wofür er 6643 RM an Grundsteuern zu zahlen hatte.

1909

Chronik Zahn

Die Viehwaage auf dem Dorfplatz wurde gebaut und gemeinschaftlich betrieben.

1915 – 1920

Pfarrbuch Altmark, Czubatynski

Pfarrstelle vakant

1911

Chronik Zahn

Fertigstellung der Elektrifizierung und Anschluß der einzelnen Häuser, der Umspannturm auf dem Dorfplatz wurde gebaut.

1911

Kirchenbuch

Scheune am Pfarrhaus abgerissen

1912

Kirchenbuch

Elektrisches Licht am Pfarrhaus

1917

Kirchenbuch

Ablieferung der großen Kirchenglocke als Kriegsbeitrag

1920 -1927

 

Pfarrer August Wilhelm Ernst Sawade (Nach Groß Wudicke versetzt)

1921

Kirchenbuch

Pfarrhaus renoviert

1920/1921

 

Gutsteilung unter Walter (geb. 1889 in Berlin) und Edgar Zahn (geb. 1884 in Berlin), Söhne des Fedor Hermann Walter Zahn (seit 1914 von Klara, geb. Rendelmann geschieden)

Edgar Zahn (Hauptmann a.D.) verpachtet seinen Teil des Gutes (alter Gutshof) an Hermann Masche aus Petersmark, dessen Tochter Bärbel ist die Mutter von Jürgen Gose, Ziegenhagen (Gaststätte)

Edgar Zahn war verheiratet mit Thea Prützmann (kinderlos), ein Kind (unehelich geb. 1915) mit Bertha Myrrhe. Dies war Lisa Myrrhe, die war verheiratet mit Otto Tischer, daraus 3 Kinder (Ruth, Ermute und Klaus Tischer, Bad Godesberg, 2004)

1922

Zeitungsartikel v. 1932

Gründung des Reitvereins Erbschenk v. Lützendorf

4.3.1923

Kirchenbuch

Neue Kirchglocken von Fa. Schilling & Battermann

1928 - 1936

Kirchenbuch

Pfarrer Friedrich Wilhelm Theodor Grützner

1932-33

Kirchenbuch

Neuanstrich der Kirche innen und in der Apsis alte Wandmalereien freigelegt

1933

Zeitung von 1933

Kirchenweihe in Kl. Schwechten

1937 - 1942

Kirchenbuch

Pfarrer August Ahlborn

1938

 

Walter Zahn trat seinen Teil des Gutes an  Otto Tischer ab, Otto Tischer war der Mann von Lisa Tischer, die eine Tochter von Edgar Zahn war (unehelich).

1944 – 1948

 

Pfarrer Julius Edmund Küster

1945

 

Bodenreform, Zwangsenteignung des ehem. Rittergutes und Aufsiedelung der Ackerflächen an Vertriebene und Flüchtlingen
Besitzerfamilie Tischer wird vertrieben, geht in die Bundesrepublik.

Edgar Zahn als letzter der Familie Zahn stirbt Anfang der 50er Jahre in Salzwedel im Altersheim.

Walter Zahn jun. hatte seinen Teil des Gutes bereits 1938 an Otto Tischer abgetreten und war nach Hamburg Wandsbeck gezogen. Während des Krieges kam er aber zurück nach Klein Schwechten (wahrscheinlich war er ausgebombt worden) und hat in dieser Zeit die Orts- und Höfechronik verfaßt, die im Stadtarchiv in Stendal aufbewahrt wird (Kopie bei Chr. Schröder).

1948 - 1960

 

Pfarrer Joachim Nocke

Ab 1953

 

Zwangskollektivierung, Gründung der LPG „Rotes Banner“ in Klein Schwechten.

 

 

Gründung des Kindergartens

1960 - 1973

 

Pfarrer Wilfried Karl Otto Blümner, seine Frau G. Blümner, Vikarin

1963

 

Beide Kirchtürme mit Schiefer neu gedeckt, dabei die Kupferkapseln geöffnet (Inhalt: alte Dokumente v. 1785 und 1902, Zeitungen von 1870 und 1902 und 9 Münzen)

1960 er

 

Torhaus am Pfarrhaus abgerissen

1965

 

Taufstein im Innenraum der Kirche aufgestellt, er stand  vorher vor der Kirche links vom Eingang.

Alte Särge und Urnen der Familien v. Bülow, v. Werdeck, Moritz (Eltern der Frau v. Werdeck), Eisenhardt (Verwandschaft) Rendelmann, Zahn aus der Kirche auf dem Friedhof beigesetzt.

Alte Grabkammern unter dem Altar geöffnet.

13.06.1965

siehe Bericht mit Fotos im Kirchenbuch

Kirche nach Renovierung neu eingeweiht

 

1974 -

 

Pfarrer Dieter Langheine

1988

 

Pfarrer Matthias Schlase

1998

 

Ulf Frommhagen aus Seethen hat etwa im Jahr 1998 dendrochonologische Untersuchungen an der Kirche in Groß Schwechten durchgeführt und vom Archäolohischen Institut Berlin, Dendrolabor begutachten lassen. Das ergab bemerkenswerte Ergebnisse: ..Einige Proben weisen schon in die Zeit um 1130 hin, das hat aber mit der heutigen Kirchen nchts zu tun. Vielleicht stammen diese sekundär verwendeten Eichenhölzer von einem hölzernen Vorgänger o.ä. Die meisten Proben (Eichenhölzer von wiederverwendeten Sparren) datieren in die 1160er Jahre, das dürfte die Bauzeit der Kirche sein (!). Zwei Proben weisen auf den Einzug eines Ankerbalkens aus Eiche über dem Chor im Jahr *1191* hin...

 

Landeshauptarchiv Sachen Anhalt, Magdeburg

LHASA

Zu den Quellen und Archiven

Ein großer Teil des Gutsarchivs ist derzeit (08/2014) noch nicht erschlossen und lagert in Wernigerode, einer Außenstelle des LHASA.

Das Repertorium Dc enthält Akten der  „Altpreussischen Patrimonialgerichte“,

Teil 1 enthält die Orte von A-K, Teil 2 von L-Z..

Unter der Signatur Dc 132 ist das Patrimonialgericht Klein Schwechten, ein nur 0,2 lfm umfassender Kleinstbestand mit der Laufzeit 1783-1808, enthält unter lfd

Nr. 1 Hypothekenbuch 1783/1805,

Nr. 2 Handlungsbuch 1784/98,

Nr. 3 Handlungsbuch 1798/1807, lfd.

Nr. 4 Handlungsbuch 1807/08

Im Handlungsbuch sind Vereinbarungen, Verträge, Testament, Hofübergabe, Taxanschläge und dergl., also alles was man irgendwie sicher aufgeschrieben haben wollte, verzeichnet.

Im Hypothekenbuch sind die Lasten für Grund und Boden aufgeführt.

Die Separationskarten, also die Karten, die Grundlage für die Separation waren, sind ebenfalls in Wernigerode aber sollen nicht zugänglich gemacht werden weil sie angeblich nicht in einem entsprechenden Zustand sind. Diese Karten kamen ca. 2007 oder 2009 vom Katasteramt Stendal nach Wernigerode und sind vorher in Stendal digitalisiert worden. Dieses ist aber offiziell dem LHA nicht bekannt.

Dc 214, Nr. 1a Enthält das Lehnbuch der von Bismarck, Schönhausen ab dem Jahr 1589 (alte Bezeichnung 1557, aus einem anderen Archiv)

 

E130, Nr. 55 ist ein nicht erschlossenes Konvolut des Archivars Mülverstedt zu Genealogien verschiedener Familien, so auch derer von Lützendorff (Stand 08/2011, Bearbeiter Herr Helwing (?)

 

 

Kirchenarchiv Magdeburg

Hier sind die Kirchenbücher als Film vorhanden, also interessant für Familienforschung, angeblich sind die auch in Stendal (wo) vorhanden, konnten aber wegen eines defekten Lesegerätes längere Zeit nicht benutzt werden

Außerdem enthält das Kirchenarchiv in Magdeburg die kirchlichen Bauakten, insbesondere die zum Bau des Pfarrhauses und zur Renovierung der Kirche in den 1930er Jahren.

 

Brandenburgisches Landehauptarchiv in Potsdam

Hier sind hauptsächlich die Akten der kurbrandenburgischen Lehnkanzlei und insbesondere Akten vor 1805 enthalten. Die Altmark kam ja unter Napoleon zum Königreicg Westfalen und damit war die Altmark vom Brandenburgischen „Mutterland“ abgeschnitten.

 

Geheimes Staasarchiv in Berlin

div. Akten, die z.T. schon zitiert worden sind

 

Deutsches Historische Museum, Berlin

 

 

Stadtarchiv Stendal

u.a Chronik von Walter Zahn zu Klein Schwechten,

Taxanschlag für das Gut Klein Schwechten von 1773

 

Kreisarchiv Stendal

Sehr geehrter Herr Schröder,

 

nach umfassender Recherche in den Ablieferungsverzeichnissen und eingehender Sichtung  kann ich Ihnen die folgende Auflistung zusenden. Die folgenden Akten sind in Landkreisarchiv über

Klein Schwechten vorhanden:

 

Wahlakten

-Gemeindewahl 1946

-Volkbefragung 1954

-Wahl der Volkskammer 1954

-Wahl der örtlichen Vertreter 1957

-Wahl der Volkskammer 1958

-Wahl der örtlichen Vertreter 1961

-Wahl der Volkskammer 1963

-Wahl der örtlichen Vertreter 1965

- Volksentscheid 1968

-Wahl der örtlichen Vertreter 1970

 

Rat und Gemeindevertretung (Arbeitspläne 1946-1951/Beschlüsse 1953/Protokolle 1956-1970)

 

Haushaltspläne/ Volkswirtschaftspläne 1950-1964; 1967-1970

 

Registrierung der Parteien, Vereine, Genossenschaften etc. 1948

NAW 1953-1961

Staatliche Jugendförderung 1956-1962

Verzeichnis der Straßen, Wege und Plätze 1957

Gehaltslisten der Gemeinde 1957-1961

 

Für die Benutzung des Kreisarchives ist ein schriftlicher Antrag nötig. Dieser muss die Genehmigung der Einsicht durch den Landrat des Landkreises Stendal, sowie eine Begründung welche Absicht sie mit dieser Einsichtnahme verfolgen, enthalten.

 

 

Mit freundlichem Gruß

im Auftrag

Ina Schmeichel

Landkreis Stendal

Kreisarchiv

Hospitalstraße 1-2

39576 Hansestadt Stendal

Tel: 03931/607431

Fax: 03931/213060

<<mailto:ina.schmeichel@landkreis-stendal.de>>

 

 

Weitere Quellen zur Prüfung

Weitere Recherchen

Dr. Martina Sünder-Gass, Kunsthistorikerin

- Zur Gründung und Kirchenbau sollte in Groß Schwechten geforscht werden, da die Kirchen etwa zur gleichen Zeit entstanden sind. Auch im Archiv des Bistums Halberstadt könnten sich noch Unterlagen zur Kirchenweihe, Kirchenbau etc. befinden

- Lehnsarchiv Brandenburg wegen Lehnsakten

- Bürgermeister v. Klein Schwechten soweit nachvollziehbar

- Heimatmuseum Osterburg, eiserne Platte mit Hinweis auf v. Werdeck

- Wappenvergleiche zu Schwechten und zu Lützendorf, Thurow, Meckau und auch zum Wappen Rochau


- Kirchenakten Jarchau, (wegen v. Werdeck)
- Kirchenkaten Eichstedt

-        Die Nazis in ihren hellen Uniformen nannte man in der Bevölkerung „Goldfasan“ (Tante Thea Marquardt).